Ob man nun Hülsenfrüchte, insbesondere Linsen, essen soll oder nicht, ist eine der häufigsten Fragen im Zusammenhang mit der PHD.
Um diese Frage angemessen zu beantworten, hilft zunächst ein kurzer Blick auf das übergeordnete Thema Toxine in der menschlichen Nahrung.
Das Wichtigste was man zu diesem Thema wissen muss, steckt in dem Sprichwort: „Die Dosis macht das Gift“.
Viele Pflanzen, vor allem solche, die von Säugetieren gefressen werden, sichern das Überleben von einer ausreichenden Menge Samen durch die Anreicherung dieser Samen mit Toxinen. Damit stellen sie ihr eigenes Überleben sicher.
Die Toxine sind von Pflanze zu Pflanze recht unterschiedlich. Um also die Aufnahme gesundheitsschädlicher Mengen eines Toxins aus der Nahrung zu vermindern, ist die erste Maßnahme: Abwechslung. Problematisch sind aus der Sicht der Jaminets deshalb vor allem pflanzliche Nahrungsmittel, die in großen Mengen konsumiert werden – wie beispielsweise häufig Weizen.
Nun gibt es aber Menschen, deren Immunsystem aus verschiedenen Gründen mit bestimmten Toxinen gar nicht umgehen kann, die also schon auf kleinste Mengen eines Toxins mit gesundheitlichen Störungen reagieren.
Nachdem die Jaminets auf der Suche nach der sichersten Art der Ernährung sind, empfehlen sie deshalb zunächst einmal grundsätzlich die Nahrungsmittel mit der niedrigsten Toxindichte.
Auf die Reduktion von Nahrungstoxinen haben sich die Menschen, im Laufe der Entwicklung der Verarbeitung von Nahrungsmittel, andererseits sehr gut eingestellt. Fermentieren ist zum Beispiel ein sehr guter Weg um Nahrungsmittel von sehr vielen Toxinen zu befreien.
Nun aber endlich zu den Hülsenfrüchten. Auch sie enthalten, vor allem unverarbeitet, viele Toxine, die für den Menschen schädlich sind. Roh sollten sie also nicht gegessen werden. Das trifft vor allem auf Erdnüsse zu, die in der Regel roh verzehrt werden und zu den Hülsenfrüchten gehören. Erbsen und grüne Bohnen können hingegen recht bedenkenlos gegessen werden und stehen auch auf dem Speiseplan der Jaminets.
In Kulturen, in denen viele Hülsenfrüchte gegessen werden, z.B. in Indien, werden diese entweder vor dem Kochen sehr lange in Wasser eingeweicht oder sie werden sehr lange gekocht.
Dies entfernt ausreichend Toxine, um sie für die meisten Menschen zu einem sicheren Nahrungsmittel zu machen. Wenn Sie also selbst kochen, können Sie die meisten Hülsenfrüchte zu einem recht sicheren Nahrungsmittel machen, indem Sie sie einweichen oder lange kochen.
Wie „sicher“ kann und sollte ich persönlich mich denn ernähren – darüber lesen Sie hier….
Guten Morgen Herr Connertz,
Es gibt ja auch geschälte Linsen, die eine sehr kurze Kochzeit haben. Sind Ihrer Kenntnis nach mit den Schalen die wesentlichen Toxine entfernt?
Mit besten Grüßen
H. Kupilas
Lieber Herr Kupilas,
im Buch ist nur allgemein von Hülsenfrüchten die Rede. Ob die Toxine durch Schälen entfernt werden, weiß ich leider nicht.
Schöne Grüße
Thomas Connertz
Guten Tag!
Der Artikel lässt Fragen offen, was die Praxis betrifft. Sollte das Koch- bzw. Einweichwasser dann weggeschüttet werden, weil ja dann die Toxine darin sind? Oder werden sie durch den jeweiligen Prozess inaktiviert?
Danke im Voraus für Ihre Antwort! J. Fuchs
Liebe Frau Fuchs,
üblicherweise wird das Einweichwasser weggeschüttet, schon aus hygienischen Gründen.
Schöne Grüße
Thomas Connertz