Nach dem Kater ist vor dem Kater. Selbst wenn wir dem Alkohol gar nicht so sehr zugesprochen haben während des Jahreswechsels, steht uns der „Blue Monday“ ins Haus.
Immer der dritte Montag eines Jahres, dieses Jahr also der 21. Januar, ist laut einer Untersuchung der deprimierendste Tag des Jahres. Für ihn gibt es sogar eine Formel:
1/8W+(D‑d)]×3/8TQ:M×Na
(eigentlich gibt es mehrere Formeln, die ursprünglich von Cliff Arnall entwickelte war noch komplexer).
Wetter (W), die aktuellen Schulden (Debt) minus das Januargehalt (d), immer kleiner als die Schulden, die wir gemacht haben, zum Beispiel um Geschenke zu kaufen), der Abstand zum (vergangenen) Weihnachten (T) potenziert um die seit Neujahr bereits gebrochenen Vorsätze (Q) durch das Motivationsloch (M) mal dem Bedürfnis, etwas dagegen zu tun (Na). Die Formel gilt natürlich nur für den Norden, auf der Südhalbkugel ist jetzt Sommer, da fällt zumindest das Wetter weg. Natürlich ist Arnall ein Brite, die Lage seiner Heimatinsel und das dort (bisher) vorherrschende Wetter dürften zu dieser skurrilen Untersuchung beigetragen haben.
Aber Spaß – oder besser: Depression – mal beiseite: Wie steht die PHD eigentlich zum Alkohol (er fällt wahlweise oder komplementär unter „gebrochene Vorsätze“ und/oder unter „Bedürfnis, was dagegen zu tun“)?
Die PHD schließt sich in der Frage ob und wenn ja wieviel Alkohol unbedenklich – oder gar gesund – ist, der Mehrheitsmeinung an: 1 oder 2 Glas alkoholische Getränke pro Tag sind unbedenklich. Genaueres dazu finden Sie in Kapitel 15 des Buches. Dabei lassen es die Autoren aber nicht bewenden, sie geben noch zwei ganz wichtige Tipps: Kombinieren Sie Alkohol nicht mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Pflanzensamenöle und Omega3-reicher fetter Fisch vertragen sich also nicht mit Alkohol. Diese Kombination fördert alkoholbedingte Lebererkrankungen und weitere potentiell schädliche Wirkungen des Alkohols auf den Darm, das Nervensystem und letztlich alle Zellen.
Wenn Sie stattdessen zum Alkohol Lebensmittel mit gesättigten Fettsäuren, viel Vitamin C, idealerweise auch Cholin, Methionin, Pantothen, und anderen Mikronährstoffen kombinieren, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Alkohol ihrer Leber und anderen Zellen schadet deutlich geringer.
Ein Nahrungsmittel, in dem alle diese Stoffe vorkommen, ist – wen wundert’s – die Leber, man könnte also ganz banal formulieren: Leber ist gut für die Leber. Auch Eigelb und vor allem hohe Gemüseanteile in der Nahrung helfen, die Belastung auszugleichen, die Alkohol, trotz seines andrerseits durchaus gesundheitsfördernden Aspektes, darstellen kann.
Die Dosis macht das Gift – auch hier. In Maßen genossen und nach PHD gegessen sollte es mit dem Alkohol kein Problem geben. In diesem Sinne, Prosit Neujahr und denken Sie daran, was wir hier über gute Vorsätze gesagt haben: Wer keine hatte, dem fehlt schon eine wesentliche Ursache für den „Blue Monday“. So ist der 21. Januar dieses Jahr vielleicht eine gute Gelegenheit, Fegato alla Veneziana bei einem guten Glas Weißwein am warmen Ofen zu genießen, festzustellen, dass die Tage schon wieder länger werden, dass Weihnachten noch ganz weit weg ist und dass zwei Tage erfolgreiches intermittierendes Fasten die Laune von ganz allein gehoben haben.